Interview mit Bernd und Hilla Becher. Sie fotografierten seit Anfang der 1960er Jahre Industrieanlagen. Mit ihrer konzeptionellen Arbeitsmethode beeinflussten sie Generationen von Fotografen.
[...] Und die Hochöfen wurden nie langweilig, vierzig Jahre lang nicht?
Zu keiner Sekunde. Wir haben uns diese anonyme Architektur richtig erarbeitet, Objekt für Objekt, bis wir begriffen haben, welche unglaubliche Vielfalt in diesem Sujet steckt. Irgendwann haben wir festgestellt: In England sehen solche Anlagen ein bisschen anders aus. Und dann haben wir uns natürlich gefragt: Warum sehen die anders aus? Wir haben gelernt, warum die Dinge so aussehen, wie sie aussehen. Wir haben gelernt, wie ein Hochofen funktioniert, wie er sich zusammensetzt, woraus er besteht. Und dann fällt es einem auch leichter festzustellen: Gibt es da eigentlich vorn und hinten? Irgendwann haben wir uns gefragt: Hat ein Hochofen ein Gesicht? [...] SZ Magazin, klick.